Verrückte Bienen!

Ein regenreiches Frühjahr ist der Schlüssel für ein gutes Jahr der Bienen-Ragwurz Ophrys apifera. So war es schon öfter. Aber dieses Jahr 2016 lässt in Nordbayern die Bienen-Ragwurz in bisher unbekannter Menge erblühen, und es gibt auch schöne Varietäten zu sehen.

Vor ein paar Tagen war ich auf einen Tipp hin spät abends in den Karlstädter Trockengebieten zum Fotografieren unterwegs. Aber das Licht war nicht gut, dicke Gewitterwolken hingen vor der untergehenden Sonne. Dann fand ich eine Wiese mit sehr vielen Bienen-Ragwurzen. Als es ganz dunkel wurde, leuchtete ich mit der Lampe vor mir her, um zu sehen, wohin ich trete. Plötzlich tauchte im Lichtkegel eine Varietät »bicolor« auf – ganz unverhofft, mein erster Fund dieser schönen Varietät. Welch eine Überraschung. Einige Tage später waren wir dann – Florian, Jürgen und ich – bei schönstem Licht nochmal dort, um diese Rarität gebührend zu fotografieren.


Die wunderschöne Varietät »bicolor«

Ein paar Tage später dann kam die Meldung von Reiner, dass im Steigerwald knapp 50 Exemplare der Varietät »trollii« blühen. Die Zeit war knapp – da musste eben das Europameisterschaftsspiel Deutschland – Ukraine für mich ausfallen. Statt einer erhofften Wolkenlücke gab es dicke graue Abendwolken, miserables Fotolicht, Mücken und auch noch Wind. Also außerordentlich schwierige Bedingungen, die nur ein paar seltsam belichtete Nachtaufnahmen zuließen…


Die sehr seltene, spektakuläre Varietät »trollii«

Es lohnt sich, an den bekannten Standorten zu schauen, aber auch anderswo. Die Bienen-Ragwurz ist immer für Überraschungen gut, besonders in diesem spektakulären »Bienen-Jahr« 2016.


Eine typische Bienen-Ragwurz im Licht des Sonnenuntergangs

Weitere Fotos sind in meinem Fotoalbum auf flickr zu sehen.

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2 Kommentare

  1. hallo Marco, wieder mal superfotos – danke . waren heute vormttag bei schönstem sonnenschein auf einem trockenrasen bei fulda und im dortigen kalkbuchenwald unterwegs. mind. 12 bienen, teils stattl. exemplare mit 6 offenen blüten + knospe. ein exemplar hatte eine überdurchschnittl. große blüte u. lippe – fast eine hummel (wir sind zieml. laien). sonst fanden wir dort immer nur einzelexempl. im wald rote waldvöglein mit bis zu 13 blüten. vg pe u. do czeck

    Antwort von Marco:
    Danke für die Info. Ich vermute, dass es der gleiche Standort ist, an dem vor einigen Jahren schon eine Varietät der Biene auftauchte. Können Sie mir bitte mal ein Foto davon senden? Beste Grüße, Marco Klüber

  2. oh sorry, sehe die Nachricht erst jetzt. ein foto existiert leider nicht. evtl. gucken wir demnächst noch mal. die besondere apifera wuchs links am rande des leicht bergaufführenden weges in einer typischen trockenrasenfläche – v. weg aus gut sichtbar. in dem gebiet gibt gibt es weiter oberhalb wald- u. gebüschnah am steilen pfad noch eine stelle mit meist nur einem sichtbaren normalen einzelexemplar ( bei fd nicht grld.). das massenhafte erscheinen v. apifera 2016 bei karlstadt bleibt unvergessen. mdbw PDC

    Antwort von Marco:
    Besten Dank für die Informationen!
    Marco

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