Purpur-Knabenkraut Orchis purpurea Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Viele heimische Orchideen sind eher unscheinbar und werden von Unkundigen leicht übersehen. Auf das Purpur-Knabenkraut trifft dies nicht zu: Diese prächtige und attraktive Pflanze gehört zu den größten und auffälligsten unserer Orchideen; sie wird bis zu 90 cm hoch. Mit ihrer Schönheit geht sie jedoch nicht hausieren. Lieber steht sie an ihren Standorten etwas versteckt und geschützt zwischen Buschwerk.
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Helm-Knabenkraut Orchis militaris Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Im Jahr 1753 begründete Carl von Linné in seinem Werk »Species Plantarum« die moderne Nomenklatur der Pflanzen. Darin schuf er die Gattung Orchis, aus der später unter anderem die Gattungen Platanthera, Gymnadenia, Dactylorhiza und Anacamptis herausgelöst wurden. Das Helm-Knabenkraut wird immer in dieser Gattung verbleiben, denn es ist ihre Typusart und damit auch die der gesamten Pflanzenfamilie der Orchideen.
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Ohnsporn Orchis anthropophora Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Der Ohnsporn ist ein klassischer Vertreter der mediterranen Flora. Er kommt hauptsächlich in den trocken-heißen Garigues, Macchien und in der Phrygana rund um das Mittelmeer vor und streift in Nordafrika die Ränder der Sahara. Im atlantisch getönten Westeuropa dringt er nordwärts vor. Dass sich diese Art irgendwann in der Rhön blicken lässt, hätten die alten Botaniker wohl kaum für möglich gehalten. Sie ist offenbar erst in jüngster Zeit in unser Gebiet eingewandert, und die ersten Funde datieren aus den späten 1960er Jahren.
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Blasses Knabenkraut Orchis pallens Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Frühling im oberen Werratal: träge schlängelt sich der Fluss durch saftig grüne Talwiesen, vorbei an Dörfern mit stämmigen protestantischen Sandsteinkirchen und vorbei an bewaldeten Muschelkalkbergen, deren steile Hänge in allen möglichen Grüntönen prangen. Diese Gegend ist das Reich des Blassen Knabenkrautes. In der Rhön kommt es nur hier, am östlichen Gebietsrand, vor.
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Manns-Knabenkraut Orchis mascula Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Das Manns-Knabenkraut ist die vielleicht typischste Orchidee der Rhön. Hier, im Zentrum ihres gesamteuropäischen Verbreitungsareals, gedeiht sie in reichen und vitalen Beständen – sofern man sie lässt. Zwar ist diese attraktive und auffällige Orchidee in ganz Deutschland verbreitet, doch ist sie in den umliegenden Regionen erheblich seltener als bei uns. In der Rhön läutet sie den Frühling ein: ab Ende April erfreuen die prachtvollen purpurvioletten Blütenkerzen die Rhönwanderer in Wald und Flur.
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Brand-Knabenkraut Neotinea ustulata Orchideen in der Rhön und Mainfranken

In der ersten Maihälfte blüht auf einigen Bergwiesen der Rhön eine der kleinsten, aber zweifellos auch eine der schönsten heimischen Orchideen: das Brand-Knabenkraut. Es war schon immer selten in der Rhön, doch heute gehört es zu den besonderen Raritäten des Gebietes. Mit seiner dunkelbraunen, wie angebrannt wirkenden Blütenähre ist es nahezu unverwechselbar.
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Dreizähniges Knabenkraut Neotinea tridentata Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Mit seinem hellen und farbenfrohen, intensiv rosaroten Blütenball gehört das Dreizähnige Knabenkraut zu den auffälligsten heimischen Orchideenarten, jedoch ist es auch gleichzeitig eine der seltensten Raritäten der Rhöner Orchideenflora. Diese Art gehört zu den chorologisch interessantesten Vertretern unserer heimischen Pflanzenwelt: Das Hauptareal dieser mediterranen Orchidee stößt nordwärts hart an den Alpensüdrand, dennoch besiedelt sie im klimatisch völlig andersartigen Mitteldeutschland ein Teilareal weitab vom Hauptvorkommen, das wiederum streng auf Nordhessen, Ostwestfalen, Südniedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beschränkt ist. Davon nochmals abgesetzt befinden sich einige Fundorte im Odertal.
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Bocks-Riemenzunge Himantoglossum hircinum Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Zu Gottes phantasievollsten Pflanzenschöpfungen gehören sicherlich die Riemenzungen. In unserer Heimat wird diese mediterrane Gattung durch die Bocks-Riemenzunge vertreten. Trotz ihrer beträchtlichen Größe ist diese Orchidee an ihrem Standort mitunter schwer zu entdecken, da sie gern die Nähe zum Buschwerk sucht, und da sie in der bräunlich-grünen Farbmischung ihres flirrend­heißen Standortes verschwimmt. Die Bocks-Riemenzunge ist ein Wesen, das aus einer anderen Welt zu stammen scheint.
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Kleine Spinnen-Ragwurz Ophrys araneola Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Die Kleine Spinnen-Ragwurz kommt von Nordspanien über Süd-und Zentralfrankreich und die Schweiz bis nach Südwestdeutschland hinein vor. Im Maintal zwischen Würzburg und Karlstadt hat sie ein prägnantes Teilerbreitungsgebiet, das Rhöner Vorkommen stellt einen nach Nordosten vorgelagerten Außenposten dieses Areals dar. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse blüht die Art im Maintal etwa eine Woche früher als am Rand der Rhön.
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Große Spinnen-Ragwurz Ophrys sphegodes Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Die Spinnen-Ragwurze der Rhön haben ihre eigene, merkwürdige Geschichte. Die alten Botaniker unterschieden nicht zwischen sphegodes und araneola. Von Ophrys sphegodes im weiten Sinne sind historisch nur wenige Funde aus dem Bergwinkel überliefert; auch in der Gegend von Bad Kissingen wird sie seit ca. 1930 genannt.
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Hummel-Ragwurz Ophrys fuciflora Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Egal, ob Sie sich Sie sich zehn, hundert oder tausend Blüten der Hummel-Ragwurz ansehen: jede ist anders, und jede hat ihre eigene Farbe und Zeichnung. Freilich folgen sie alle dem gleichen Bauplan, doch auch ganz abgesehen von den Farb- oder Strukturvari­anten sind auch die »normalen« Blüten dieser Art von einer erstaunlichen Farben- und Formenvielfalt gekennzeichnet. Ein Blütenstängel trägt meist nur wenige der relativ großen Blüten, und davon sind in der Regel nur zwei bis drei in voller Blüte, die anderen dagegen noch knospig oder schon am Abblühen. Ganz zweifellos sind die Blüten der Hummel-Ragwurz außergewöhnlich schön, und deshalb ist der Wunsch vieler Naturfreunde, diese Art einmal zu sehen, gut nachvollziehbar.
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Bienen-Ragwurz Ophrys apifera Orchideen in der Rhön und Mainfranken

Obwohl die Bienen-Ragwurz an sich eine allogame Orchideenart ist, hat sie es geschafft, sich aus der Abhängigkeit ihres Bestäubers zu befreien. Dieser kommt im Mittelmeergebiet vor, jedoch nicht bei uns. In unseren Breiten bestäubt sich diese Orchidee selbst. Die Bienen-Ragwurz fasziniert viele Naturfreunde in ganz besonderer Weise.
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