Ionische Inseln | Mittelgriechenland Naturreise vom 20. bis 31.03.2016

Zwölf Tage Griechenland – immer den Orchideen nach! In Erinnerung bleiben herrliche Landschaften, die wunderbare Gastfreundschaft der Griechen, eindrucksvolle Klöster, die mythischen Stätten der griechischen Geschichte, und das sagenhafte »Attische Licht«.

Die Reise führte in zwölf Tagen von Athen durch die Hügel Attikas zunächst auf die nördliche Peloponnes, dann weiter auf die ionischen Inseln Zakynthos, Kefalonia und Lefkada, weiter an den Ambrakischen Golf und schließlich über Delphi und durch Böotien zurück nach Athen. Dabei gab es über 50 Orchideenarten zu sehen.

Attika

Schon bei der Ankunft am Athener Flughafen sehen wir zwischen den Rollbahnen sehr viele Barlien und Serapien, wir werten es als gutes Omen für die Reise. Der Mietwagen steht schon bereit. Leider ist der Wagen in mangelhaftem Zustand, hat viele Beulen, Kratzer und andere kleine Schäden. Was aber noch viel ärgerlicher ist: der Tank ist fast leer. Nun gut, wir werden in der Nähe des Flughafens sicherlich eine Tankstelle finden. Wir fahren zunächst einmal »der Nase nach« zum ersten Orchideenstandort in den Hügeln östlich des Berges Hymettos. Wir finden einen schönen Hang mit lückiger Phrygana. Das sieht doch gut aus! Also starten wir hier unsere erste Exkursion.

Schnell sind die ersten Orchideen gefunden. Gleich zu Beginn stoßen wir auf herrliche Regenbogen-Ragwurze Ophrys iricolor, Phrygana-Ragwurz O. phryganae, Kleine Gelbe Ragwurz O. sicula, Hufeisen- O. ferrum-equinum und Busen-Ragwurz O. mammosa, außerdem Riesen-Knabenkraut Himantoglossum robertianum und Dreizähniges Knabenkraut Neotinea tridentata.


Regenbogen-Ragwurz, Ophrys iricolor


Hufeisen-Ragwurz, Ophrys ferrum-equinum


Dornbusch-Wolfsmilch, Euphorbia acanthothamnos

Dann kommen weitere Ragwurze hinzu: Löwenfarbige Ophrys tenthredinifera subsp. leochroma, Lefkadische O. leucadica, Attische O. attica und Mykenische O. oestrifera subsp. mycenensis Ragwurz, in den felsigen Bereichen des Hanges Wenigblütiges und Vierpunkt-Knabenkraut Orchis pauciflora und quadripunctata. Auch ein Kleinblütiger Zungenstendel Serapias parviflora ist schon offen, viele andere sind noch austreibend bis knospig. Sehr schön sind aber auch die vielen Sternanemonen, Fritillarien, Hermesfinger und anderen Pflanzen.


Phrygana-Ragwurz, Ophrys phryganae


Attische Ragwurz, Ophrys attica


Mykene-Ragwurz, Ophrys oestrifera subsp. mycenensis


Hermesfinger, Hermodactylus tuberosus

Wir wollen eigentlich schon aufbrechen, da wird noch ein Grüppchen der Östlichen Spiegel-Ragwurz Ophrys speculum subsp. orientalis gefunden, die in Griechenland selten ist. Und unten in einer Fettwiese steht noch eine weitere spinnen-ähnliche Ragwurz: es stellt sich schnell heraus, dass es sich um die wunderschön gezeichnete Äskulap-Ragwurz Ophrys aesculapii handelt. So kommen wir schon am ersten Standort auf 16 Arten.


Östliche Spiegel-Ragwurz, Ophrys speculum subsp. orientalis


Äskulap-Ragwurz, Ophrys aesculapii

Nun muss unbedingt getankt werden. Die ersten beiden Tankstellen sind geschlossen, eine weitere gaukelt Selbstbedienung vor, scheint aber defekt zu sein. Doch immerhin konnten wir im Ort schon einmal Wasser kaufen und unseren Durst stillen. An der vierten Tankstelle haben wir endlich Glück, so dass wir nun zu fortgeschrittener Zeit auf die Autobahn in Richtung Korinth fahren können.

Über die Peloponnes nach Zakynthos

Im Abendlicht erreichen wir Korinth mit dem antiken Akrokorinth und überqueren den Isthmus mit dem Kanal von Korinth. Hinter der Stadt ist die Autobahn zu Ende, wir setzen die Fahrt auf einer Straße mit vielen Baustellen fort, und es wird rasch dunkel. So sind wir glücklich, in Diakofto anzukommen. Wir beziehen unser Quartier im Hotel Chris Paul. Es macht einen sehr schönen Eindruck, und wir werden herzlich empfangen. Nach einer geruhsamen Nacht starten wir am nächsten Morgen schon sehr früh, um genügend Zeit bis zur Fährabfahrt nach Zakynthos zu haben. Bereits um 7 Uhr frühstücken wir am Kaminfeuer. Ein äußerst reichhaltiges Buffet wird aufgetragen, typisch griechisch mit sehr viel frischem Obst und Gemüse.

Dann steuern wir ein Tälchen an, das in Orchideenliebhaberkreisen als »delphinensis-Tal« bekannt ist, weil hier die Delphi-Ragwurz Ophrys delphinensis wächst. Doch leider sind die ehemals sehr reichen Standorte stark verfilzt, und außerdem ist es für diese Art wahrscheinlich noch zu früh. Immerhin finden wir einige schöne Spruners Ragwurze Ophrys spruneri, dazu Phrygana- und Kleine Gelbe Ragwurz Ophrys phryganae und sicula, und über uns kreist ein Schrei- oder Zwergadler.


Busen-Ragwurz × Spruners Ragwurz, Ophrys mammosa × spruneri

Der Süden von Zakynthos

Die Weiterfahrt geht dann über Patras, vorbei an der markanten Rio-Andirrio-Brücke, nach Kyllini. Ab da geht es mittags mit der Fähre weiter nach Zakynthos. Wir steuern gleich das wunderschöne Hotel Yria in der Altstadt an und checken dort ein. Nach kurzer Pause machen wir einen nachmittäglichen Ausflug auf die östliche Halbinsel mit dem Berg Skopos. Zunächst besuchen wir einen schönen und orchideenreichen Hügel in Küstennähe. Hier stehen unter anderem überreich Busen- und Drohnen-Ragwurz Ophrys mammosa und bombyliflora, dazu zwei Unterarten der Wespen-Ragwurz: die Löwenfarbige und die Odysseus-Ragwurz, Ophrys tenthredinifera subsp. leochroma und subsp. ulyssea. Etwas versteckt finden wir auch ein prächtiges Exemplar des Östlichen Zungenstendels Serapias orientalis.


Drohnen-Ragwurz, Ophrys bombyliflora


Busen-Ragwurz, Ophrys mammosa


Löwenfarbige Ragwurz, Ophrys tenthredinifera subsp. leochroma


Östlicher Zungenstendel, Serapias orientalis

Anschließend fahren wir auf einem holprigen Bergsträßchen hinauf zum Berg Skopos. Hier wird gerade die Ruine einer byzantinischen Kapelle restauriert und photogrammetrisch dokumentiert. Der ehemals orchideenreiche Standort an der Kapelle ist leider völlig verfilzt und zerstört. Wir finden nur noch wenige Orchideen. Die hauptsächlich gesuchte Art ist nicht dabei: Gottfried Kellers Ragwurz Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana, ein sehr schöner Endemit auf Cephalonia und Zakynthos. Aufgrund des kantigen Namens haben wir aber zumindest schonmal einen Spitznamen für diese Art gefunden, die uns in den nächsten Tagen noch sehr beschäftigen wird: Opa Gottfried. So fahren wir wieder zurück nach Zakynthos-Stadt und freuen uns über ein gutes Abendessen mit frischem Salat, sowie Pastizio.


Die Kapellenruine am Skopos


Blick über Zakynthos-Stadt zur Insel Kefalonia mit dem Berg Ainos

Der nächste Tag startet mit herrlichem Wetter, allerdings ist für den Nachmittag eine Eintrübung vorhergesagt. So starten wir wiederum früh. Unterwegs fällt uns ein kleiner Hügel, für den wir aber keine Fundortdaten vorliegen haben. Wir merken ihn als Option vor. Im Dorf Keri angekommen, nehmen wir das schmale Sträßchen in Richtung Leuchtturm. Dort steht auch die größte Fahne Griechenlands, die jetzt im Frühling aber noch nicht gehisst ist. In dem größeren Waldgebiet bei Keri gehen wir auf Orchideensuche. Schon bevor wir den eigentlichen Fundort erreichen, gibt es am Wegrand viel zu sehen. Zunächst fällt uns dabei die Lefkada-Ragwurz Ophrys leucadica auf, doch schnell gesellen sich die sehr hübsche Odysseus-Ragwurz Ophrys ulyssea hinzu, teils in schönen Gruppen. Rasch werden weitere Arten entdeckt: Drohnen- und Dunkle Ragwurz Ophrys bombyliflora und melena, Riesenknabenkraut Himantoglossum robertianum Östlicher Zungenstendel Serapias orientalis und auch der erste Ionische Zungenstendel Serapias ionica – als Endemit der ionischen Inseln natürlich eine der Arten, die wir alle gern sehen wollen.


Odysseus-Ragwurz, Ophrys ulyssea


Dunkle Gelbe Ragwurz, Ophrys melena


Riesenknabenkraut, Himantoglossum robertianum

Am eigentlichen Standort, zu dem wir unterwegs sind, ist wiederum von der einstigen Orchideenpracht nur wenig übrig. Und auch hier ist unser gesuchter ‚Opa Gottfried‘ nicht mehr zu finden. Die alten Terrassen sind fast orchideenfrei, auf steinigen Böden steht lediglich die Drohnen-Ragwurz Ophrys bombyliflora sehr reichhaltig. In den lichten Waldbereichen stehen schöne Grüppchen des Milchweißen Knabenkrautes Neotinea lactea, die bis auf ganz wenige Einzelpflanzen aber schon abgeblüht sind


Milchweißes Knabenkraut, Neotinea lactea

Unsere Mittagspause wollen wir am Leuchtturm von Keri einlegen. Also fahren wir durch den Ort wieder dorthin. Auf dem Weg trifft uns fast der Schlag: wir entdecken aus dem Auto heraus einen überaus reichen und dichten Serapias-Bestand. Da muss der Hunger noch etwas warten. Beim Parken stehen wir schon mitten in den Orchideen, zwischen den beiden ähnlichen Arten Phrygana- und Griechische Gelbe Ragwurz Ophrys phryganae und hellenica Beim genaueren Untersuchen stellen wir sowohl Östlichen als auch Ionischen Zungenstendel Serapias orientalis und ionica in ansehnlichen Beständen fest.

Dann das Picknick am windigen Kliff oberhalb des Fahnenmastes. Immer wieder schlägt der Wind das Stahlseil des Fahnenmastes mit lautem Peitschen gegen diesen – ein etwas gespenstisches Geräusch, das das Rauschen des Meeres und des Windes unterbricht. Die Aussicht vom Kliff über die hellen Kalkfelsen ist gewaltig. Von einem etwas versteckten Aussichtspunkt sind die markanten Mizithres-Felsen zu sehen.


Ionischer Zungenstendel, Serapias ionica, endemisch auf den Ionischen Inseln


Die Mizithres-Felsen bei Keri im Südwesten von Zakynthos

Zentrales Zakynthos

Am Nachmittag fahren wir einige Standorte in der Inselmitte ab. Einige lassen wir aus, weil auch sie stark geschädigt sind: verfilzt, umgebrochen oder gerodet. Bei einem kurzen Stopp auf einem alten Terrassengelände finden wir sehr ansehnliche Bestände der Odysseus-Ragwurz Ophrys tenthredinifera subsp. ulyssea. Bei einem weiteren spontanen Stopp an einer vielversprechend aussehenden Wiese gibt es massenhaft Drohnen-Ragwurz Ophrys bombyliflora und Kleine Gelbe Ragwurz Ophrys sicula zu sehen. Als letzten Fundort des Tages haben wir einen weiteren gottfriediana-Standort im Bergland geplant. Mühsam ist der Weg dorthin, aber auch hier kehrt schnell Ernüchterung ein: Der Standort ist wiederum völlig verfilzt und verbuscht und nahezu orchideenfrei. Viel Aufwand, wenig Ertrag also.


Ein weiterer Endemit der ionischen Inseln: Odysseus-Ragwurz, Ophrys tenthredinifera subsp. ulyssea

Um dem Abschluss des Exkursionstages vielleicht doch noch eine positive Wendung zu geben, steuern wir noch einmal den Hügel an, den wir am Morgen notiert hatten. Und siehe da, wir haben noch gar nicht richtig angefangen zu suchen, da schallt ein Ruf über die Wiese: »Opa Gottfried!« Na, das ist doch ein schöner Erfolg am Abend. So finden wir diese Art ohne Fundortangabe, nachdem wir an diversen bekannten Fundorten vergeblich gesucht hatten. Doch auch hier ist leider bereits eine gewisse Verfilzung eingetreten, so dass hier das Problem leider nur verschoben, aber nicht aufgehoben ist.


Gottfried Kellers Ragwurz, Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana, der dritte Endemit im Bunde

Am folgenden Tag ist eher trübes Wetter vorhergesagt. Wir steuern die Bergkette an, die die ganze Insel durchzieht. Oben auf dem Kamm botanisieren wir in Wiesen und steiniger Phrygana. Während die Wiesen auch hier nicht mehr viel zu bieten haben, sind die Phrygana-Standorte sehr ergiebig. Auf felsigem Boden ist der Buschwald teils dichter, teils lückiger. Hier sehen wir unter anderem Gefleckte Waldwurz Neotinea maculata, Östliches Schmetterlings-Knabenkraut Anacamptis papilionacea subsp. aegaea, dazu Ohnsporn, Italienisches, Wenigblütiges und Vierpunkt-Knabenkraut Orchis anthropophora, italica, pauciflora und quadripunctata.


Blumenwiese im Bergland von Zakynthos


Gefleckte Waldwurz oder Keuschorchis, Neotinea maculata


Vierpunkt-Knabenkraut, Orchis quadripunctata

Dann fahren wir weiter zum Kloster Agios Georgios und zum Aussichtspunkt Navagio mit der berühmten Shipwreck view, der Aussicht auf das Schiffwrack. Unterwegs finden wir an einem ziemlich vermüllten Straßenrand sehr schöne Grüppchen der Odysseus-Ragwurz Ophrys tenthredinifera subsp. ulyssea und eine Talmulde voller Ionischer Zungenstendel Serapias ionica und Drohnen-Ragwurze Ophrys bombyliflora.


Drohnen-Ragwurz, Ophrys bombyliflora

Navagio und Shipwreck view

Am Kloster vorbei und durch die Wälder hinab fahrend erreichen wir den Aussichtspunkt Navagio. Es ist etwas diesig am Kliff, und ein stürmischer Wind weht dazu. Also ist große Vorsicht an der Hangkante geboten. Wir wandern ein wenig am Aussichtspunkt herum. Die Schiffswrack-Bucht selbst liegt zwischen steilen Felswänden und ist nur vom Meer aus zugänglich. Das Wrack des Küstenmotorschiffs »Panagiotis« liegt auf einem kleinen Strand, etwa 350 Meter tiefer unten. Es war ein Schmugglerschiff, beladen mit Zigaretten, das im Oktober 1980 hier strandete, als es bei stürmischer See von der Küstenwache verfolgt wurde, einen Maschinenschaden erlitt und führerlos in der Bucht strandete. Die Besatzung des Schiffes konnte sich retten. Die See ist durch den Wind aufgewühlt. Durch die starke Brandung, die an den weißen Felswänden erodiert, ist das Wasser sehr stark türkis gefärbt. Ein gewaltiger Landschaftseindruck!


Die berühmte Schiffswrack-Bucht: Navagio


Am Kliff von Navagio

Da es am Kliff für eine Rast viel zu windig ist, fahren wir zurück zum Kloster und picknicken dort. Durch die Bäume huschen die Wiedehopfe. Neben dem Kloster steht ein großer Olivenbaum, der als Glockenstuhl verwendet wird – wahrscheinlich ganz pragmatisch wegen der Erdbeben.


Glocken im Olivenbaum am Kloster Agios Georgios

Auf der Weiterfahrt finden ein Grüppchen von Bergons Zungenstendels Serapias bergonii. Nach kurzer Weiterfahrt kommen wir an einer Straßenecke vorbei, wo in einer Wiese sehr viele Serapien auffallen. Diesmal ist es aber überwiegend der Pflugschar-Zungenstendel Serapias vomeracea. Der Bewuchs am Standort ist relativ fett, auffällig sind die vielen Gelbdolden Smyrnium perfoliatum. Ein paar Kurven weiter haben wir wieder eine Koordinate für unseren ‚Opa Gottfried‘. Auch am heutigen Tag macht sie sich ja wieder sehr rar – aber wir werden fündig, obwohl die Wiese stark beweidet wird. Die Pflanzen sind sehr niedrig und leicht zu übersehen. Außerdem sind hier zwei Hybriden von Gottfried Kellers Ragwurz dabei: eine mit Spruners Ragwurz Ophrys spruneri und eine mit der Östlichen Wespen-Ragwurz Ophrys tenthredinifera subsp. villosa. An der Nordostküste entlang fahren wir zurück nach Zakynthos-Stadt, wo wir zum Abendessen im Hotel Yria ein fantastisches Barbecue mit frischem Salat genießen.


Bergons Zungenstendel, Serapias bergonii


Pflugschar-Zungenstendel, Serapias vomeracea


Hybride Gottfried Kellers Ragwurz × Behaarte oder Östliche Wespen-Ragwurz, Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana × tenthredinifera subsp. villosa

Vor der Fährabfahrt besichtigen wir noch die beiden Kirchen in Zakynthos-Stadt. Die ursprünglich im 15. Jahrhundert erbaute Faneroméni-Kirche wurde beim Erdbeben von 1953 fast ganz zerstört, aber in der Folge originalgetreu wieder aufgebaut. In der neueren Dionysios-Kirche nah beim Fährhafen ist der heilige Dionysios von Zakynthos (1547- 1624) begraben. Die Kirche wurde Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet und 1925 bis 1948 erneuert. Beim Erdbeben 1953 wurde sie kaum beschädigt. Der Campanile ist dem Markusturm in Venedig nachempfunden.


Strandpromenade in Zakynthos-Stadt


Faneroméni-Kirche in Zakynthos-Stadt

Ankunft auf Cephalonia

Die Fähren bringen uns morgens von Zakynthos nach Kyllini und nachmittags von Kyllini nach Poros auf Cephalonia. Auf der Überfahrt herrscht relativ viel Wellengang. Vom Hafen Poros fahren wir ins Innere der Insel, in Richtung der Inselhauptstadt Argostoli. Schon bald tauchen am Straßenrand die ersten Orchideen auf. Es handelt sich – ganz passend zum ersten Fundort auf der Insel – um die Cephalonia-Ragwurz Ophrys cephalonica. Richtig interessant wird es aber erst oberhalb der hohen Straßenböschung. Der Standort entpuppt sich nämlich als Schatzkästlein – wir finden sehr schöne Bestände von Spruners Ragwurz Ophrys spruneri, Attischer Ragwurz Ophrys attica und Östlicher Wespen-Ragwurz Ophrys tenthredinifera subsp. villosa. Hinzu kommt ein schöner Bestand von unserer Spezial-Orchidee, Gottfried Kellers Ragwurz Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana, die hier auch mit Ophrys spruneri hybridisiert. Und sogar zwei Exmplare der Grammos-Ragwurz Ophrys grammica lassen sich finden!


Orchideenwiese auf Cephalonia


Kefalonia-Ragwurz, Ophrys cephalonica


Grammos-Ragwurz, Ophrys grammica


Gottfried Kellers Ragwurz, Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana

An einem landschaftlich bezaubernden Zypressenhügel im Bergland der Insel stoppen wir wieder. Gleich am Weg hinauf steht eine besonders schöne Spruners Ragwurz Ophrys spruneri. Oben auf der Hügelkuppe fallen die kleinen, aber sehr zahlreichen Östlichen Schmetterlings-Knabenkräuter Anacamptis papilionacea subsp. aegaea auf – auch mehrere rein weiße Exemplare sind darunter. Hier oben in den Bergen ist auch die relativ früh blühende Regenbogen-Ragwurz Ophrys iricolor noch in schönster Blüte, außerdem die Griechische Gelbe Ragwurz Ophrys hellenica. Unser besonderes Interesse gilt hier aber der Winzig-kleinen Ragwurz Ophrys perpusilla, die am Pfad im Geröll zu finden ist. Sie macht ihrem Namen wirklich alle Ehre.


Östliches Schmetterlings-Knabenkraut, Anacamptis papilionacea subsp. aegaea


Östliches Schmetterlings-Knabenkraut, Anacamptis papilionacea subsp. aegaea, weiß blühend


Regenbogen-Ragwurz, Ophrys iricolor


Winzig-kleine Braune Ragwurz, Ophrys perpusilla

Ganz herrlich sind um diese fortgeschrittene Tagsezeit nun auch die Landschaftsimpressionen der bergigen Insel im Abendlicht. An der Auffahrt hinauf zum Pass am Berg Ainos fallen die sehr großen Bestände der Walzen-Wolfsmilch Euphorbia myrsenites auf. Hinter dem Pass legen wir noch einen letzten kurzen Fotostopp ein, weil Abendsonne und Nebel die Landschaft in ein magisches Licht tauchen. Dann geht es rasch und zügig hinab nach Argostoli, wo wir unser Quartier im Hotel Mirabel beziehen und – wie sollte es auch anders sein – ein wunderbares Abendessen serviert bekommen.


Abendstimmung auf Kefalonia


Nebel am Ainos

Die Halbinsel Paliki

Den ersten vollen Tag auf Cephalonia wollen wir auf dem Westteil der stark gegliederten Insel verbringen. Diese Halbinsel, die durch den Golf von Lixouri abgetrennt wird, heißt Paliki. An der Nordspitze des Golfs von Lixouri liegt ein schönes Sumpfgebiet, in dem zahlreiche Wasservögel, darunter diverse Reiher und Regenpfeifer, anzutreffen sind. In der Gegend von Lixouri sind zahlreiche Erdbebenschäden der beiden schweren Erdbeben vom 26. Januar 2014 und 03. Februar 2014 zu sehen. Diese beiden Beben waren hinsichtlich ihrer Auswirkungen aber nicht vergleichbar mit den katastrophalen Beben vom 12. August 1953, bei dem fast die gesamte Bausubstanz der Insel verwüstet wurde und bei dem insgesamt etwa 500 Todesopfer zu beklagen waren. Nun sind wir rasch an der Westküste. Hier liegen sehr ausgedehnte und orchideenreiche Phrygana-Biotope.


Ruinen – wahrscheinlich Relikte des 1953er-Bebens


Regenpfeifer am Golf von Lixouri

In den Feigenbäumen entlang des Weges sind mehrere Wiedehopfe Upupa epops zugange. In den Weiten der Küstenwiesen wachsen große Mengen der ionischen Endemiten, Ionischer Zungenstendel Serapias ionica und Gottfried Kellers Ragwurz Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana, allerdings stehen sie nur stellenweise mal etwas dichter beisammen. An weiteren Orchideen sind in diesem großartigen Gelände das Östliche Schmetterlings-Knabenkraut Anacamptis papilionacea subsp. aegaea, der Östliche Zungenstendel Serapias orientalis, das Riesen-Knabenkraut Himantoglossum robertianum, das Milchweiße Knabenkraut Neotinea lacta (vollständig abgeblüht) (zerstreut) sowie die Ragwurz-Arten Busen- Ophrys mammosa, Phrygana- Ophrys phryganae, Kleine Gelbe Ophrys sicula und Löwenfarbige Raguwurz Ophrys tenthredinifera subsp. leochroma. An einer einsamen felsigen Bucht legen wir unsere Mittagspause ein.


Wiedehopf, Upupa epops


Wunderschöne Gruppen von Gottfried Kellers Ragwurz, Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana


Ionischer Zungenstendel, Serapias ionica


Östliches Schmetterlings-Knabenkraut, Anacamptis papilionacea subsp. aegaea

Danach gehen wir etwas weiter oben in den Bergen auf die Suche nach der Hera-Ragwurz Ophrys herae, die wir bislang noch nicht gefunden haben. Gleich im ersten Anlauf finden wir sie. Zu diesem Taxon soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Hera-Ragwurze auf Cephalonia von manchen Autoren als eigene Art / oder Unterart, nämlich (subsp.) janrenzii angesehen werden. Nachdem sie aber den gleichen Bestäuber wie Ophrys herae haben, ist die Eigenständigkeit sehr fragwürdig. An diesem Fundort steht auch das herrliche Italienische Knabenkraut Orchis italica, das wir bislang meist eher knospend angetroffen haben, schon gut in Blüte. Hinzu gesellen sich Hinzu gesellen sich hier auch einige Schachblumen Fritillaria messanensis subsp. gracilis.


Heras Ragwurz, Ophrys herae (auf Cephalonia auch als Ophrys janrenzii bezeichnet)


Italienisches Knabenkraut, Orchis italica

Ein Stück weiter unten am Hang haben wir eine weitere Koordinate der Hera-Ragwurz Ophrys herae. Neben dem schmalen Sträßchen ist kaum Platz zum Halten, daher stoßen wir in einen Feldweg zurück. Allerdings zeigt sich schnell, dass unter dem oberflächlich trockenen Boden schmieriger Lehm ist, so dass es hier erstmal nicht mehr vor und nicht mehr zurück geht. Alle Anfahrtsversuche enden mit dem Durchdrehen der Räder. Da helfen auch alle Versuche des Anschiebens nichts. Im Geiste gehen wir schon zurück in den Ort, um Hilfe zu holen, aber dann lassen wir den Wagen noch ein Stück weiter hinab in die Wiese rollen, um dann mit niedriger Drehzahl anzufahren und den Schub mit über das steile Stück hinaufzunehmen. Und siehe da, es klappt gerade so, und wir erreichen wieder festen Boden. Dann muss das Fahrzeug also doch am Sträßchen stehen bleiben, und wir suchen den Hang oberhalb ab. Hier wird extrem kleinflächig extensive Ackerwirtschaft betrieben, aber zwischen den Äckerchen stehen dann doch einige Orchideen. Unter anderem ist die gesuchte Hera-Ragwurz Ophrys herae dabei, aber auch die Lefkada-Ragwurz Ophrys leucadica in schönen Exemplaren.

Nun legen wir noch eine Kaffeepause im Örtchen Damoulianata ein. Die Taverne ist voll besetzt. Der Wirt führt uns stolz sein kleines »Dorfmuseum« vor und bemüht sich sehr, gleich neue Kunden für die nächste Saison zu akquirieren. Bei der Rückfahrt beobachten wir nochmals die Vögel im Sumpfgebiet am Golf von Lixouri, dann fahren wir zurück nach Argostoli ins Hotel.

Rund um den Ainos und hinauf

Den nächsten Ekursionstag verbringen wir im Südostteil der Insel. Wir fahren erst um den Berg Ainos herum und dann hinauf zum höchsten Punkt der Insel. Im Hügelland am Fuß des Berges fahren wir über Nebensträßchen durch kleine, fast verlassene Dörfchen. An einem Fundort, von dem wir eine 20 Jahre alte Koordinate haben, ist als Habitat »Kiefernwald« angegeben. Doch davon ist weit und breit keine Spur mehr zu sehen! Vermutlich hat hier schon vor längerer Zeit ein Waldbrand gewütet. Dennoch sind hier noch viele verschiedene Orchideenarten zu finden, wenn auch in eher geringen Stückzahlen. Wir finden außerordentlich schöne Exemplare der Cephalonia-Ophrys cephalonica, Busen- Ophrys mammosa und Spruners Ragwurz Ophrys spruneri. Auf einer sonnigen Wegböschung beobachten wir zwei Peloponnesische Kieleidechsen Algyroides moreoticus.


Peloponnesische Kieleidechse, Algyroides moreoticus


Eine traumhaft schöne Spruners Ragwurz, Ophrys spruneri


Hybride Gottfried Kellers Ragwurz × Spruners Ragwurz, Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana × spruneri

Dann folgen hinter einer Kurve aufgelassene Terrassen, die aufgrund von Wasseraustritten feucht sind. Und sofort sind hier ganz andere Orchideenarten mit dabei: ein paar Exemplare des Einschwieligen Zungenstendels Serapias lingua, und zahlreiche Lockerblütige Knabenkräuter Anacamptis laxiflora, von denen aber nur wenige Exemplare knospig und erst zwei aufblühend sind. Aber immerhin!


Lockerblütiges Knabenkraut, Anacamptis laxiflora


Lockerblütiges Knabenkraut, Anacamptis laxiflora

Mit mehreren Stopps setzen wir unsere Fahrt um den Ainos herum fort, bis wir an einem steilen Hang aus dem Auto heraus das hübsche, gelbe Wenigblütige Knabenkraut Orchis pauciflora sehen. Wo sie steht, gibt es fast immer auch andere interessante Arten. Auffallend häufig sind auf dem schönen Hügel die Cephalonische Ophrys cephalonica und die Winzig-Kleine Ragwurz Ophrys perpusilla. Aber auch unser ‚Opa Gottfried‘ Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana ist hier wiederum in schönen Exemplaren vertreten.


Winzig-kleine Braune Ragwurz, Ophrys perpusilla


Wenigblütiges Knabenkraut, Orchis pauciflora


Wenigblütiges Knabenkraut, Orchis pauciflora

Nach einer Kaffeepause fahren wir hinauf zum Ainos. Mit zunehmender Höhe ändert sich die Vegetation. Erst passieren wir die Zone mit den Massenbeständen der Walzen-Wolfsmilch Euphorbia myrsenitis, dann folgen die ersten Griecheischen Tannen Abies cephalonica. Sie haben ihren wissenschaftlichen Namen von diesem Vorkommen, sind aber auch in anderen höheren Bergregionen Griechenlands anzutreffen. In den Nadelwäldern stehen auch noch die schönen blau blühenden Frühblüher Balkan-Anemone Anemone blanda und Zweiblättriger Blaustern Scilla bifolia in Blüte. Die Tannen sind teilweise mit Baumbärten behangen. Ganz oben am Gipfel steht noch ein anderer Wald, nämlich ein Wald von rostigen Antennen und Sendern. Von der Gipfelkuppe haben wir eine gewaltige Aussicht auf die im Dunst versinkenden Küsten Cephalonias, tief unten die Stadt Argostoli. Zakynthos ist nur schemenhaft zu erkennen. Nach diesen eindrücklichen abendlichen Landschaftsbildern fahren wir wieder hinab, zurück nach Argostoli. Am nächsten Tag verabschieden wir uns von den Inseln und setzen wieder über aufs Festland.


Kefalonia-Tanne, Abies cephalonica, am Ainos


Blick vom Ainos

Den Zeitpuffer vom Frühstück bis zur Fährabfahrt nutzen wir für einen Abstecher in den Ort Sami. Hinter dem Städtchen erhebt sich der Berg Lapitha mit einer Akropolis-Anlage aus mykenischer Zeit. Jenseits des Meeres liegt die Insel Ithaka, die mythische Heimat des Odysseus, die Homer in seinen Epen besingt. Allerdings ist reichlich umstritten, ob diese Insel, das heutige Ithaka, identisch ist mit dem Ithaka des Odysseus, nach dessen sonnigen Höhen er sich fern der Heimat sehnt.

Über Patras zum Ambrakischen Golf

Dann geht es von Poros aus mit der Fähre nach Kyllini. Nach der Ankunft fahren wir gleich zügig weiter, denn wir haben am heutigen Tag ja noch viele Kilometer vor uns, und wollen auch noch zwei vielversprechende Fundgebiete aufsuchen. Bei Patras überqueren wir die eindrucksvolle Rio-Andirrio-Brücke, die den Eingang zum Golf von Korinth überspannt. Eine ingenieurtechnische Meisterleistung, da sie in einem stark befahrenen und von Strömungen durchzogenen Meeresgebiet errichtet wurde, das zudem noch erdbeben-gefährdet und sehr windig ist. Die Pyolone sind nicht mit dem Meeresboden verbunden. Sie wurden für Erdbeben der Stärke 7 sowie für den Anprall von Frachtern und Tankern bemessen.

Die Weiterfahrt führt in nordwestlicher Richtung auf der Küstenstraße nach Gavrolimni und zur Kapelle Panagia Panaxiotissa. Die schöne byzantinische Kapelle ist außen bereits restauriert, innen aber noch nicht. In der Nähe von Gavrolimni besuchen wir einen Orchideenstandort, unter anderem mit schönen Beständen der Attischen Ragwurz Ophrys attica und der Hera-Ragwurz Ophrys herae. Von Politis‘ Zungenstendel Serapias politisii finden wir ein einzelnes blühendes Exemplar.


Politis‘ Zungenstendel, Serapias politisii


Busen-Ragwurz, Ophrys mammosa


Hera-Ragwurz, Ophrys herae

Durch einen heftigen Regenschauer hindurch fahren wir weiter nordwestwärts. Hinter Messolongi zweigt ein tief eingeschnittenes Tal ab, die Fragouleika-Schlucht. Dies Schlucht soll zukünftig in einen größeren Nationalpark eingegliedert werden. Am Eingang der Schlucht halten wir. Über uns kreisen zwei Gänsegeier, sie nisten in den Felswänden.

Auf der Weiterfahrt halten wir nochmals kurz an einem kleinen, aber ergiebigen Orchideenstandort. Hier machen uns die Funde von drei besonders schönen Orchideenarten Freude, die wir hier zum ersten Mal im Reiseverlauf antreffen: Reinholds Ragwurz Ophrys reinholdii, Argolische Ragwurz Ophrys argolica (?) und auch bereits die erste, allerdings wenig ansehnliche Helena-Ragwurz Ophrys helenae, die wir eigentlich erst für den nächsten Tag erwartet hatten. Dazu kommt noch die Löwenfarbige Ragwurz Ophrys tenthredinifera subsp. leochroma und die Hybride von Reinholds und Hufeisen-Ragwurz Ophrys reinholdii × ferrum-equinum. Das ist ein sehr schöner Tagesabschluss an einem Tag mit viel Fahrtstrecke, wenigen Standorten, aber dennoch sehr guten Funden. Bei starkem Wind und Regen fahren wir weiter nordwärts zum Golf von Arta, in unseren Zielort Amfilochia. Unser Hotel Amvrakia liegt direkt an der Strandpromenade.


Reinholds Ragwurz, Ophrys reinholdii


Argolische Ragwurz, Ophrys argolica (?)


Hybride Hufeisen-Ragwurz × Reinholds Ragwurz, Ophrys ferrum-equinum × reinholdii


Abend am Ambrakischen Golf

Im Land der Ophrys helenae

Der heutige Tag mit herrlichem Wetter führt uns an der Südküste des Golfs von Arta entlang. Hier verläuft in etwa die Südgrenze des Verbreitungsareals der Helena-Ragwurz Ophrys helenae. Zunächst steuern wir ein Hochtal südlich des Golfs an. Hier haben wir eine Fundkoordinate des Kleinen Milchweißen Knabenkrautes Neotinea lactea subsp. minuscula. Schon vom Auto aus sind die zierlichen Blütenkerzen im Gelände zu sehen. In schönen Grüppchen und in großer Zahl stehen sie am Hang. Ein herrlicher Anblick! Etwas getrübt wird dieser Aspekt allerdings durch die bereits fortgeschrittene Verbuschung. Eine weitere Besonderheit dieses Standortes sind auch die erstaunlich zahlreichen und schönen Reinholds Ragwurze Ophrys reinholdii.


Kleines Milchweißes Knabenkraut, Neotinea lactea subsp. minuscula


Kleines Milchweißes Knabenkraut, Neotinea lactea subsp. minuscula

Nur ein Stück weiter sehen wir am Straßenrand weitere Orchideen. Sofort ist klar: Das ist die Helena-Ragwurz Ophrys helenae! Welch eine prachtvolle Orchidee. Jeder in der Gruppe freut sich, sie zu finden. In einem bewachsenen Steinbruch, und in angenzenden – leider teils sehr vermüllten – Gebüschen wächst sie in guten Stückzahlen. Besonders interessant sind zwei Varietäten, nämlich eine eine bläulich gefärbte, ähnlich der var. planimaculata, und eine Farbchimäre mit mittig geteilter Lippe, deren eine Hälfte hell ist. Und dann finden wir auch noch eine Hybride mit der Busen-Ragwurz: Ophrys helenae × mammosa. Und auch hier ist die wunderschöne Reinholds Ragwurz Ophrys reinholdii nochmals reichlich vertreten.


Helena-Ragwurz, Ophrys helenae


Helena-Ragwurz, Ophrys helenae, bläuliche Varietät, ähnlich var. planimaculata


Helena-Ragwurz, Ophrys helenae, Farbchimäre

Aufgrund dieser sehr ergiebigen Funde zum Auftakt des Tages lassen wir weiter nördlich gelegene Fundorte der Helena-Ragwurz aus und fahren stattdessen lieber hinüber zur Insel Lefkada, die ja auch zu den Ionischen Inseln gehört. Die Insel ist über einen Damm mit dem Festland verbunden. Wir passieren das Städtchen Lefkas und fahren auf kurvenreichen Sträßchen über die bergige Insel. Immer wieder sind an den Straßenränden große Schäden zu sehen, unter anderem eingerissene Geröllfänge. Vermutlich sind diese Schäden beim Erdbeben vom 17.11.2015 entstanden. Wir besuchen einen Standort mit aufgelassenen Wirtschaftserrassen an der Westküste. Schnell merken wir aber, dass wir hier noch etwas zu früh dran sind. Viele Arten sind noch in ihrer Entwicklung zurück, so beispielsweise die hier häufig vorkommenden Arten Vierpunkt-Knabenkraut Orchis quadripunctata und Italienisches Knabenkraut Orchis italica sowie einige Ragwurz-Arten. Das Milchweiße Knabenkraut Neotinea lactea, hier nun in der Nominatform, und das Riesen-Knabenkraut Himantoglossum robertianum blühen hier dagegen noch recht ansehnlich. Natürlich ist auch die Lefkada-Ragwurz Ophrys leucadica vertreten, deren Vorkommen jedoch bei weitem nicht auf diese Insel beschränkt ist.


Lefkada-Ragwurz, Ophrys leucadica


Griechische Gelbe Ragwurz, Ophrys hellenica


Milchweißes Knabenkraut, Neotinea lactea

Dann fahren wir wieder zurück. In einer Straßenkehre halten wir nochmal, weil wir hier eine Koordinate der Montenegro-Ragwurz Ophrys montenegrina haben. Trotz schattiger Berglage sind die Pflanzen hier schon fast alle abgeblüht, während die sehr ähnliche Hera-Ragwurz am Festland erst am Aufblühen ist.


Montenegrino-Ragwurz, Ophrys montenegrina

Im Städtchen Lefkas legen wir an der Strandpromenade noch eine Kaffeepause ein. Im Hafen liegen alte Segelschiffe. Vor der Stadt ist eine venezianische Festungsanlage erhalten – leicht erkennbar am Markuslöwen. Anstatt direkt auf die Autobahn zu fahren, nehmen wir auf der Rückfahrt in Richtung Messolonghi eine Nebenstrecke. Dabei finden wir noch einmal die Helena-Ragwurz in schönen Exemplaren, und auch nochmals die Hybride mit mit der Busen-Ragwurz, Ophrys helenae × mammosa. Nun, da unser Visier richtig eingestellt ist, sehen wir die Helena-Ragwurz bis zur Autobahn immer wieder am Straßenrand.


Schiffe im Hafen von Lefkas mit dem venezianischen Markuslöwen


Hybride Helena-Ragwurz × Busen-Ragwurz, Ophrys helenae × mammosa


Und noch einmal die wunderschöne Helena-Ragwurz, Ophrys helenae

Am Abend erreichen wir Messolongi beziehen unser Quartier, das Hotel Liberty. Zum Abendesssen wird der Vorhang des Salons geöffnet, und das Essen ist bereits fix und fertig serviert.

Im Bann des Parnaß

Nun setzen wir unsere Reise ostwärts fort, am Golf von Korinth entlang bis nach Delphi an. Wir passieren wieder die Rio-Andirrio-Brücke bei Patras, dann den Ort Nafpakto (besser bekannt als Lepanto), der wegen der Seeschlacht 1571 zu einiger Bekanntheit gekommen ist. Auf der Weiterfahrt möchten wir eine Pause einlegen, idealerweise natürlich mit schöner Landschaft und Orchideen. Mangels Koordinaten in dieser Gegend verlassen wir uns einfach auf unseren Spürsinn. Vielleicht hilft ja auch die Nähe zum Orakel von Delphi ein wenig bei der Suche.


Blick über die Bucht von Itea zum Parnaß (2455 m)

An einer Fischerbucht halten wir – freier Blick auf den schneebedeckten dreigipfligen Parnaß. Picknickplatz und Landschaft hätten wir also schonmal, nun schauen wir noch auf den Hügeln nach den Orchideen. Und siehe da, auch in dieser Hinsicht werden wir nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. In den felsigen Phlomis-Fluren stehen große Mengen von Orchideen. Am auffälligsten sind die herrlichen Bestände der Hufeisen-Ragwurz Ophrys ferrum-equinum. Sogar ein Exemplar mit Doppellippe finden wir! Allerdings haben wir den Eindruck, dass hier auch die Argolische Ragwurz Ophrys argolica ein wenig mitmischt, auch wenn keine richtig typischen Exemplare zu finden sind. Ein Einzelexemplar ordnen wir der Hybride Argolische × Helena-Ragwwurz zu, Ophrys argolica × helenae. Auch wenn die reine Ophrys helenae hier gar nicht zu sehen ist, steht sie aufgrund der Lippenfärbung als Elter außer Frage. Eine herrliche samtfarbene Blüte mit rosa Perigon ist das, dazu noch taufrisch. Mit diesem Fundglück fahren wir nun weiter nach Delphi. Wir passieren zunächst Itea mit seinem Eisenerz-Tagebau. Das Erz wird direkt auf Frachtschiffe verladen, und die ganze Umgebung schaut hier rostig-rotbraun aus.


Hufeisen-Ragwurz, Ophrys ferrum-equinum, Doppellippe


Hybride Argolische Ragwurz × Hufeisen-Ragwurz, Ophrys argolica × ferrum-equinum (?)


Hybride Argolische Ragwurz × Hufeisen-Ragwurz, Ophrys argolica × ferrum-equinum (?), dahinter der Parnaß


Hybride Argolische Ragwurz × Helena-Ragwurz, Ophrys argolica × helenae


Östliche Spiegel-Ragwurz, Ophrys speculum subsp. orientalis

Delphi

Dann kurbeln wir auf einigen Serpentinen hinauf nach Delphi. In der Kleinstadt, die nur wenig westlich des antiken Delphi liegt, beziehen wir unser Quartier im Hotel Orfeas. Nach einer kurzen Pause steuern wir die archäologischen Stätten an. Aufgrund der kurzen Restzeit bis zur Schließung entscheiden wir, das Hauptareal am nächsten Morgen zu besichtigen und stattdessen nun zum offen zugänglichen Heiligtum der Athene Pronaia zu gehen, das jenseits der sogenannten Kastalischen Schlucht liegt.

Der Gebäudekomplex des Heiligtums der Athene Pronaia bestand aus verschiedenen Tempeln, am markantesten sind aber die Reste der Tholos, einem Rundbau des Architekten Theodoros von Phokaia, der um 380 v. Chr. aus pentelischem Marmor errichtet wurde. Auch zwischen den Ruinen stehen Orchideen – nämlich das Riesen-Knabenkraut Himantoglossum robertianum. Über die Mauern huschen Felsenkleiber Sitta neumayer. Sehr auffällig ist die flächig auf senkrechen Felsen und Mauern wachsende, blass blaue Delphi-Glockenblume Campanula topaliana subsp. delphica, häufig vergesellschaftet mit der gelb blühenden Alkanna Alkanna orientalis.


Delphi, Tholos der Athene Pronaia


Delphi, Kastalische Schlucht


Felsenkleiber, Sitta neumayer


Delphi-Glockenblume, Campanula topaliana subsp. delphica

Anschließend besuchen wir die weitläufigen Standorte in der Umgebung von Delphi. Doch das Gelände ist offenbar stark beweidet, und so fällt es zunächst schwer, die gesuchten Orchideen zu finden. Dann entdecken wir eine Stelle mit zahlreichen Braunen Ragwurzen Ophrys calocaerina. Außerdem gibt es hier auch schöne Hufeisen-Ragwurze Ophrys ferrum-equinum, Spruners Ragwurze Ophrys spruneri und Äskulap-Ragwurze Ophrys aesculapii zu entdecken; dazu Hybriden von Äskulap- und Hufeisen-Ragwurz Ophrys aesculapii × ferrum-equinum sowie Äskulap- und Spruners Ragwurz Ophrys aesculapii × Ophrys spruneri.


Spruners Ragwurz, Ophrys spruneri, in der Umgebung von Delphi


Hybride Äskulap-Ragwurz × Spruners Ragwurz, Ophrys aesculapii × spruneri


Hybride Äskulap-Ragwurz × Hufeisen-Ragwurz, Ophrys aesculapii × ferrum-equinum


Argolische Ragwurz, Ophrys argolica (?)

Ein Teil der Gruppe zieht sich dann bereits zum Auto zurück und pausiert etwas. Als die anderen Teilnehmer am Auto ankommen, zeigen sie uns hinter einem Mäuerchen, direkt neben unserm Parkplatz, reiche Orchideenvorkommen. Und dann ein überraschter Ruf: »delphinensis…!« Nun haben wir also tatsächlich noch die Delphi-Ragwurz Ophrys delphinensis gefunden, dazu noch direkt bei Delphi. Das war aufgrund der frühen Reisezeit nicht unbedingt zu erwarten, umso größer ist die Freude zum Abschluss dieses wirklich außergewöhnlichen Reisetages.


Große Bestände von Spruners Ragwurz, Ophrys spruneri, in der Umgebung von Delphi


Delphi-Ragwurz, Ophrys delphinensis


Hybride Argolische Ragwurz × Delphi-Ragwurz, Ophrys argolica × delphinensis (?)

So kehren wir zurück zum Hotel und spazieren in den Ort zur Taverne. Der Gaststättenbetrieb ist offenbar bestens eingestellt auf die Touristenmassen im Ort, insbesondere auf die zahlreichen Schulklassen. Immer wieder überquert der Kellner die vielbefahrene Straße, um im zweiten Gastraum auf der anderen Straßenseite zu servieren. In schneller Folge werden uns mehrere Gänge serviert – überbackener Käse, Salat, Moussaka, Souvlaki, und zum Dessert noch ausgezeichnete eingelegte Früchte mit Joghurt.

Am nächsten Tag, dem vorletzten der Reise, frühstücken wir etwas eher und besichtigen sodann das ausgedehnte Gelände des Apollonheiligtums mit der Heiligen Straße, den Schatzhäusern, dem Apollontempel, dem Theater und dem oberhalb gelegenen Stadion. Im Theater führt eine französische Schulklasse aus Reims gerade eine Theatersequenz auf.


Delphi, Apollontempel


Delphi, Theater

Anschließend fahren wir bei herrlichem Morgenwetter am schneebedeckten Parnaß entlang über Arachova nach Distomo, dem Ort eines SS-Massakers am 6. Juni 1944. Damals wurden als »Vergeltung« für einen Partisanenangriff 218 Dorfbewohner auf schreckliche Weise ermordet, darunter auch Säuglinge, Kinder, alte und kranke Menschen. Düstere Schatten einer nicht allzu fernen Vergangenheit – ein Mahnmal oberhalb des Dorfes erinnert daran.

Osios Loukas

Hinter Steiri führt die Straße zum Kloster Hosios Loukas. Doch bevor wir das Kloster erreichen, botanisieren wir noch auf einer herrlichen Orchideenwiese. Auffallend häufig sind hier Äskulap-Ragwurz Ophrys aesculapii, Attische Ophrys attica und Braune Ragwurz Ophrys calocaerina. Hinzu kommen viele weitere Ragwurze: Drohnen- Ophrys bombyliflora, Griechische Gelbe O. hellenica, Phrygana- O. phryganae, Kleine Gelbe O. sicula, Spruners O. spruneri,Löwenfarbige O. tenthredinifera subsp. leochroma sowie vereinzelt Dunkle Ragwurz Ophrys melena. Außerdem gibt es hier Riesenknabenkraut Himantoglossum robertianum, Italienisches Knabenkraut Orchis italica und Zungenstendel, die in ihrer Entwicklung noch weit zurück und somit nicht bestimmbar sind. Wir lassen uns viel Zeit zum Fotografieren, denn es gibt hier außergewöhnlich schöne Motive, unter anderem ein herrliches Grüppchen der Äskulap-Ragwurz oben auf der Hügelkuppe, vor der Kulisse des schneebedeckten Parnaß.


Äskulap-Ragwurz, Ophrys aesculapii, im Hintergrund der Parnaß


Äskulap-Ragwurz, Ophrys aesculapii


Äskulap-Ragwurz, Ophrys aesculapii var. pseudoaranifera


Braune Ragwurz, Ophrys calocaerina


Braune Ragwurz, Ophrys calocaerina

Anschließend besichtigen wir das Kloster Osios Loukas, das zum UNESCO-Welterbe zählt. Die Anlage ist in ausgezeichnetem Zustand. Besonders eindrucksvoll ist die Hauptkirche, das Katholikon, eine hohe Kuppelkirche aus dem Jahr 1011 mit reichem Mosaikenschmuck. Die benachbarte Panagia-Kirche ist kleiner, schlichter und noch älter. Im ehemaligen Refektorium befindet sich heute ein Museum. Sehr interessant ist auch die Ölpresse des Klosters. Nach einer Kaffeepause fahren wir in Richtung Athen, erst über Landstraßen, dann auf der Autobahn.


Kloster Osios Loukas


Kloster Osios Loukas, Südfassade des Katholikon


Kloster Osios Loukas, Innenansicht des Katholikon

Hymettos

Am östlichen Stadtrand von Athen schlagen wir uns durch die Vororte zum Kloster Kaisarianis durch. Neben dem Kloster gibt es eine kleine Wiese voller Attischer Ragwurz Ophrys attica.


Attika-Ragwurz, Ophrys attica

Dann fahren wir zum Hymettos hinauf. Der 1026 Meter hohe Berg dominiert den Osten Athens und nimmt in der Geschichte der Stadt einen bedeutenden Platz ein. Und Erich Kästner schrieb: »Ich habe von jeher das Wort Hymettos um seines schmetternden Wohllautes willen geliebt«.

An einem der Stopps finden wir sehr schöne Exemplare des Vierpunkt-Knabenkrautes Orchis quadripunctata. Auch auf der Weiterfahrt in Richtung Gipfelplateau sehen wir diese Art am Straßenrand immer wieder, auch Italienisches Knabenkraut Orchis italica und Riesen-Knabenkraut Himantoglossum robertianum. Mit zunehmender Höhe werden letztgenannte immer ansehnlicher, und oben am Gipfelplateau sind sie sogar noch richtig schön in Blüte. Ganz passend steht auch die Attische Zwergiris Iris attica in einigen Exemplaren am Straßenrand.


Vierpunkt-Knabenkraut, Orchis quadripunctata


Riesen-Knabenkraut, Himantoglossum robertianum


Attische Zwergiris, Iris attica

An den Sendern und Militäranlagen auf dem Hymettos ist Fotografierverbot. Aber uns fasziniert ja vielmehr die Flora sowie der gigantische Blick über Athen im vielgerühmten »Attischen Licht«. Im Dunst verschwimmen die endlosen Straßenzüge, nur schemenhaft und doch eindeutig ist die Akropolis zu erkennen. Golden schimmert das Meer im Hafen von Piräus. Ein würdiger Abschluss des letzten Abends der Reise!


Blick über Athen


Attisches Licht: Blick vom Hymettos auf die Hafenanlagen von Piräus, im Vordergrund die Akropolis

Leider kommen wir wegen des Sperrgebiets nicht zur Straße, die vom Hymettos ostwärts hinab führen soll. Also müssen wir auf der westlichen Straße wieder hinunter und durch die östliche Peripherie nach Glyfada zum Hotel fahren. Die Strecke zieht sich noch ganz schön hin, so dass wir recht spät ankommen. Am letzten Abend der Reise bedanken wir uns gegenseitig – Reisegruppe und Reiseleiter – für die wunderbare gemeinsame Zeit mit so vielen schönen Eindrücken und Funden.

Für den letzten Tag steht nur noch die Fahrt zum Flughafen auf dem Programm. Zuvor wollen wir noch einmal kurz am Orchideenhügel des ersten Tages nachsehen. Ein paar Ergänzungen können wir noch zur Fundliste hinzufügen, denn gleich unten am Parkplatz steht Politis‘ Zungenstendel Serapias politisii, weiter oben Kleinblütiger Zungenstendel Serapias parviflora und eine Hybride von Bergons und Politis‘ Zungenstendel Serapias bergonii × politisii. Auch die Gehörnte Ragwurz Ophrys oestrifera subsp. bremifera wird noch entdeckt.

Gegen Mittag kommen wir am Flughafen an, geben das Auto zurück – natürlich auch mit fast leerem Tank – und starten dann mit dem Flieger in Richtung Heimat. Beim Abflug verabschieden uns nochmals die riesigen Mengen Orchideen zwischen den Rollbahnen. So reisen wir zurück mit vielen schönen Erinnerungen und Bildern im Gepäck.

Marco Klüber hat diese Reise 2016 für DUMA Naturreisen als Reiseleiter unternommen.

Artenliste Orchideen

Anacamptis fragrans, Wohlriechendes Wanzen-Knabenkraut
Anacamptis laxiflora, Lockerblütiges Knabenkraut
Anacamptis papilionacea ssp. aegaea, Östliches Schmetterlings-Knabenkraut
Anacamptis pyramidalis, Pyramiden-Orchis
Gymnadenia conopsea, Mücken-Händelwurz
Himantoglossum robertianum, Riesen-Knabenkraut
Neotinea lactea, Milchweißes Knabenkraut
Neotinea lactea ssp. minuscula, Kleines Milchweißes Knabenkraut
Neotinea maculata, Gefleckte Waldwurz
Neotinea tridentata, Dreizähniges Knabenkraut
Ophrys aesculapii, Äskulap-Ragwurz
Ophrys argolica, Argolische Ragwurz
Ophrys attica, Attische Ragwurz
Ophrys bombyliflora, Drohnen-Ragwurz
Ophrys calocaerina, Braune Rawurz
Ophrys cephalonica, Cephalonia-Ragwurz
Ophrys delphinensis, Delphi-Ragwurz
Ophrys ferrum-equinum, Hufeisen-Ragwurz
Ophrys ferrum-equinum ssp. gottfriediana, Gottfried Kellers Ragwurz
Ophrys grammica, Grammos-Ragwurz
Ophrys helenae, Helena-Ragwurz
Ophrys hellenica, Griechische Gelbe Ragwurz
Ophrys herae, Hera-Ragwurz
Ophrys iricolor, Regenbogen-Ragwurz
Ophrys leucadica, Lefkada-Ragwurz
Ophrys mammosa, Busen-Ragwurz
Ophrys melena, Dunkle Gelbe Ragwurz
Ophrys montenegrina, Montenegrino-Ragwurz
Ophrys oestrifera ssp. bremifera, Gehörnte Ragwurz
Ophrys oestrifera ssp. mycenensis, Mykene-Ragwurz
Ophrys perpusilla, Winzig-kleine Ragwurz
Ophrys phryganae, Phrygana-Ragwurz
Ophrys reinholdii, Reinholds Ragwurz
Ophrys sicula, Kleinblütige Gelbe Ragwurz
Ophrys speculum ssp. orientalis, Östliche Spiegel-Ragwurz
Ophrys spruneri, Spruners Ragwurz
Ophrys tenthredinifera ssp. leochroma, Löwenfarbige Ragwurz
Ophrys tenthredinifera ssp. ulyssea, Odysseus-Ragwurz
Ophrys tenthredinifera ssp. villosa, Östliche Wespen-Ragwurz
Orchis anthropophora, Ohnsporn
Orchis italica, Italienisches Knabenkraut
Orchis pauciflora, Wenigblütiges Knabenkraut
Orchis quadripunctata, Vierpunkt-Knabenkraut
Serapias bergonii, Bergons Zungenstendel
Serapias ionica, Ionischer Zungenstendel
Serapias lingua, Einschwieliger Zungenstendel
Serapias orientalis, Östlicher Zungenstendel
Serapias parviflora, Kleinblütiger Zungenstendel
Serapias politisii, Politis‘ Zungenstendel
Serapias vomeracea, Pflugschar-Zungenstendel

Bilder der Reise auf flickr

eine Auswahl von Fotos der Reise
alle Fotos in einem Album

Teil 1 Orchideen in Attika
Teil 2 Peloponnes und Zakynthos Südost
Teil 3 Zakynthos Süd
Teil 4 Zakynthos Mitte und Nord
Teil 5 Cephalonia Zentrum
Teil 6 Cephalonia West
Teil 7 Cephalonia Süd und Ainos
Teil 8 Von Mittelgriechenland bis zum Ambrakischen Golf
Teil 9 Vom Ambrakischen Golf bis Lefkada
Teil 10 Bucht von Itea
Teil 11 Delphi
Teil 12 Orchideen rund um Delphi
Teil 13 Böotien mit dem Kloster Osios Loukas
Teil 14 Hymettos

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5 Kommentare

  1. Hi Marco,
    die Bilder sind wirklich sehr schön, auch die ganze Sammlung auf flickr ist wirklich sehr sehenswert.
    Das war offensichtlich ein sehr ergiebiger Tripp nach Griechenland.
    lg
    Flo

    Antwort von Marco:
    danke… Ja, es war sehr ergiebig und ich zehre auch immer noch davon. Diese Reisen sind ein besonderes Privileg, dessen bin ich mir sehr bewusst.

  2. Das sieht wieder mal richtig interessant aus, was für überraschende Fotos!

    Antwort von Marco:
    Hallo Jan, danke…

  3. Hi Marco,
    ein toll geschriebener Reisebericht, der mich eben beim Lesen geradezu mitgenommen hat in den griechischen Frühling… Deine vielen wunderschönen Fotos lassen einen geradezu Lust dazu bekommen, selbst einmal dieses Orchideenparadies zu erkunden.
    Ich beginne gerade erst, mich ein bisschen mit Orchideen zu beschäftigen und die schier unglaubliche Fülle von Farbvarianten, Formen und Kreuzungen macht es mir noch oft schwer, die Arten annähernd richtig zu bestimmen. Aber wie man so schön sagt, man wächst ja an seinen Herausforderungen. ;)
    Auf jeden Fall hat dein Bericht in mir die Vorfreude, auf meine Orchideen-Wanderwoche in Thüringen im Mai noch ein ganzes Stück verstärkt. Auch deshalb, ein großes Danke dafür, dass Du Dir die Mühe mit der Veröffentlichung gemacht hast und damit wohl so manchem Interessierten ein paar Inspirationen mit auf den Weg gibst.
    Liebe Grüße aus der Sächsischen Schweiz (wo es leider gar keine Orchideen gibt)
    Cora

    Antwort von Marco:
    Hallo Cora, vielen Dank! Man bekommt bei den heimischen Orchideen recht schnell einen relativ guten Überblick. Im Detail ist und bleibt es auch für Fachleute kompliziert.

  4. Hallo Herr Klüber, ein wirklich wunderbarer Bericht von Ihnen. Leider bekomme ich die Bilder nicht geöffnet. Ich bin ganz sicher, daß diese auch grandios sind – wie Ihre Aufnahmen eben sonst auch. Werde es nochmals an meinem Rechner zu Hause versuchen. Gestatten Sie mir bitte eine Frage, da ich für nächstes Frühjahr auch eine Naturfoto- und Orchideentour für Korfu plane. Können Sie mir nur bitte verraten, in welchem Monat die beste Orchideenzeit auf den Inseln ist? Herzlichen Dank, viele Grüsse und weiterhin gut Licht.
    Martin Stolz

    Antwort von Marco:
    Hallo Herr Stolz, vielen Dank. Die Verhältnisse auf Korfu kenne ich nicht speziell, aber grundsätzlich würde ich mal die erste Aprilhälfte als sehr gute Zeit für die dortigen Orchideen einschätzen. Beste Grüße, Marco Klüber

  5. Sehr geehrter Herr Klüber, mit großem Interesse habe ich ihren wunderbaren Reisebericht gelesen. Ich bin sehr begeistert. Die Natur ist schon extrem beachtlich. Ich habe in der Nähe von Pylos (Westpeloponnes) ein Haus am Meer mit ca. 6000qm Olivenhain (noch keine sehr großen Bäume). Nun habe ich eine Frage: gibt es irgendeine Möglichkeit diese wunderbaren Ragwurzen (egal welche- ich finde alle schön) auf diesem Grundstück heimisch zu machen? Danke und liebe Grüße Sigrid Andiel

    Antwort von Marco:
    Hallo Frau Andiel, am besten ist: komplett extensiv bewirtschaften, im Herbst pflegen / ggf. mähen und warten. Dann werden schon welche kommen.
    Viele Grüße, Marco Klüber

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