Präsentation der neuen Orchideen-Broschüre

Die Hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön hatte zu einem Vortrag über die Lebensräume unserer heimischen Orchideen eingeladen. Dabei wurde die neue Informationsbroschüre zum gleichen Thema der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Veranstaltung fand am Freitag, 15. Februar 2008 um 19.00 Uhr im Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe statt.

Pressenotiz von Martin Kremer, Biosphärenreservat Rhön

Zu einer Vortragsveranstaltung mit Präsentation der neuen Broschüre »Orchideen in der Rhön und ihre Lebensräume schützen – pflegen – bewahren« hatte der Landkreis Fulda, Fachdienst Biosphärenreservat Rhön, in das Groenhoff-Haus Wasserkuppe eingeladen.

Über 50 Orchideenfreunde konnte der Kreistagsvorsitzende und stellvertretende Landrat Franz Rupprecht zu dieser Veranstaltung begrüßen. In seinem Grußwort wies er darauf hin, dass der Natur- und Artenschutz im Landkreis Fulda – nicht zuletzt durch die große Dichte an Naturschutzgebieten – eine große Bedeutung habe. Rupprecht ist überzeugt, dass die neue Broschüre eine gute Anregung darstellt, mit Freude die Natur zu erleben und dass mit dem Produkt auch ein wichtiger Bildungsaspekt verbunden ist. Kaum jemandem ist bewusst, wie viele Orchideenarten die Rhön beheimatet.
Als Autor für die 36-seitige Broschüre hatte das Biosphärenreservat den Orchideenexperten Marco Klüber gewonnen. Klüber, der auch im ehrenamtlichen Arbeitskreis der Rhönbotaniker aktiv mitarbeitet, entführte mit seinem Vortrag und brillanten Bilder die Zuschauer in die faszinierende Welt der heimischen Orchideen. 43 Arten zählt die Rhön gegenwärtig. Dies ist für Mitteleuropa eine außerordentliche Vielfalt, die darin begründet liegt, dass im Bereich des Rhöngebirges Orchideen aus verschiedenen Klimazonen zusammentreffen. So findet man hier nicht nur die typischen mitteleuropäischen Arten, sondern auch solche, die hauptsächlich in borealen Zonen der Nordhalbkugel und in den Gebirgen vorkommen. Außerdem gibt es eine Reihe von Orchideen, die aus dem Mittelmeerraum eingewandert sind. Diese submediterranen Arten sind derzeit, wohl aufgrund des Klimawandels, auf dem Vormarsch. Dagegen gehen die nordisch-alpinen Arten drastisch zurück. Manche Arten kommen nur noch mit einzelnen wenigen Individien vor und stehen kurz vor dem Aussterben.

Klüber macht deutlich, dass den Orchideen eine Schlüsselrolle im botanischen Artenschutz zukommt. Sie verkörpern die Schönheit und den Reichtum unserer Umwelt, sie sind Bioindikatoren für den Zustand unserer Natur und ihr Schutz hat positive Auswirkungen auf den gesamten Lebensraum. Deutlich gemacht wurde auch die starke Abhängigkeit von der Bewirtschaftung der Landschaft. Erst die Schaffung großflächigen Offenlandes ermöglichte einer Reihe von Orchideen das Vordringen in das frühere Waldland. Das Kleine Knabenkraut ist solch eine typische Wiesenorchidee. Auch das Brand-Knabenkraut und die Mücken-Händelwurz gehören dazu. Beeindruckend sind die teilweise großen Bestände des Manns-Knabenkrautes auf extensiv genutzten Bergwiesen. Auf den Kalk-Halbtrockenrasen finden sich Orchideen wie das Helm-Knabenkraut oder das Purpur-Knabenkraut sowie eine Reihe von Ragwurzarten. Der aufmerksame Betrachter findet aber auch in unseren Buchenwäldern Orchideen wie die Grünliche Waldhyazinthe oder die Stendelwurzarten. Auch der Frauenschuh findet vereinzelt noch ein Refugium. Ein anderer interessanter Orchideenstandort sind die Kiefernwälder. Hier wachsen zum Beispiel bevorzugt die Waldvögelein-Arten.
In seinem Vortrag macht Klüber deutlich, wie sehr die heimischen Orchideen auf gezielte Naturschutz- und Pflegemaßnahmen angewiesen sind. »Viele unserer Orchideen sind existenziell von der Pflege ihrer Habitate abhängig. Dies betrifft insbesondere die Arten der Halbtrockenrasen und Wiesen, die als Kulturfolger unserer Landschaft Fuß fassen konnten«. Klüber fordert in seinem Vortrag ehrenamtliche Naturschützer und staatliche Stellen auf, beim Schutz dieser »Edelsteine unter den Blumen« Hand in Hand zu arbeiten. Abschließend dankt Otto Evers vom Biosphärenreservat Rhön Herrn Klüber für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement, ohne das die vorliegende Broschüre nicht möglich gewesen wäre.

1 Kommentare

  1. Hallo ich möchte euch sagen das ihr super Orchideen Bilder hier rein gemacht habt. ich habe leider nur 10 Orchideen, und noch lange nicht so wunder schöne wie ihr sie habt. da ich auch Anfängerin bin. würde mich über gute Tips Ratschläge sehr freuen. auf eine Antwort freue ich mich auch sehr. es grüsst euch Konstanze

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