Gotland Reisebericht 19.06. bis 03.07.2011

»Ein Mann, der Thjelvar hieß, fand Gotland zuerst. Damals war Gotland so verzaubert, dass es am Tage versank und bei Nacht wieder auftauchte. Aber dieser Mann brachte das Feuer auf die Insel, und danach versank sie nie wieder.« So beginnt die Gutasaga, das mittelalterliche Epos der Gotländer. Sie berichtet von der Besiedlung der Insel, der Ausweisung eines Teils der Gotländer und deren Reise bis ins byzantinische Kaiserreich. Auch von der Christianisierung durch den heiligen Olav, vom Kirchenbau auf der Insel und von der freiwilligen Unterwerfung unter den Svearkönig und den Bischof von Linköping ist die Rede. Tatsächlich steckt diese Insel voller Schätze, Mythen und Geschichten. Und sie ist ein Naturparadies von unglaublicher Mannigfaltigkeit. Sie stand schon so lange auf der Wunschliste meiner Reiseziele, doch nun endlich wurde die Fahrt nach Norden wahr.
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Nationalpark Sarek und Welterbe Laponia

»Lappland… Kennen Sie Lappland? Entschuldigung, was für eine törichte Frage. Natürlich kennen Sie Lappland!« Dem Protagonisten Harald Behringer in Klaus Böldls Roman ‚Südlich von Abisko‘ muss diese Frage in der Tat töricht vorkommen. Kann man dieses Land überhaupt kennen? Unter dem weiten Himmel des Nordens breitet sich ein Land aus, das die Maßstäbe unserer Wahrnehmung verschiebt, alternierend zwischen Realität und Mythos, zwischen Klarheit und Traum.
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Stockholm und der Süden Schwedens

Stockholm, Schwedens Hauptstadt in den Schären, zwischen Wasser und Fels gebaut. Die drei Inseln Stadsholmen, Riddarholmen und Helgeandsholmen sind Stockholms historisches Zentrum. Insbesondere die Altstadt, Gamla Stan, wirkt im Sommer durchaus südländisch. Und das Umland der Stadt mit dem Mälarsee und Schloss Gripsholm, Seen und roten Häusern ist genau jenes Schweden, das wir alle aus den Kinderbüchern im Kopf haben.
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Møn

Dänische Südsee? Kein Scherz – so wird die Ostsee rund um das Archipel im Südosten Dänemarks insbesondere von Seglern genannt. Und sofern man es mit den Temperaturen und der Vegetation nicht allzu genau nimmt, kommt an den Küsten der wunderschönen Insel Møn durchaus ein wenig Südsee-Flair auf. Denn die Vielfalt an Formen und Farben macht so einiges wett…
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Die Rhön

Rhön – der geheimnisvolle Name kommt wohl vom keltischen »raino«, Hügelland: eine reichlich prosaische Bezeichnung für ein Mittelgebirge. Und doch könnte sie nicht treffender sein, denn die Rhön hat so ziemlich alles zu bieten, was man irgendwie mit einem Hügelland in Verbindung bringen könnte, ein Mosaik von vulkanischen Kuppen, blumigen Hochplateaus, waldigen Hängen und sanft gewellten Tälern. Rhön. Im dunklen Unterton dieses Namens klingt der Eindruck von grauem Basaltfels, düsteren Moore, blumigen Wiesen und luftigen Bergmatten mit…
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Toskana

Gewöhnlich fährt der Teutone des Kulturgenusses wegen in die Toskana. Gerade weil sie davon so viel zu bieten hat, ist sie nördlich der Alpen beliebter als alle anderen Regionen Italiens. Die Chancen stehen also nicht schlecht, auf der Reise anderen Deutschen zu begegnen, eine Erfahrung, die ja bekanntlich in zweifelhaftem Ruf steht. Es gibt aber eine Möglichkeit, auch unbekannte Seiten der Toskana zu erleben, die nicht schon in den Reiseführern durchdiskutiert und die noch nicht in irgendwelchen Lifestyle-Magazinen bunt bebildert ausgerollt wurden. Das Rezept ist einfach: man muss sich möglichst weit von den Hauptreisezielen und auch den Insider-Tipps der Reiseliteratur entfernen.
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Venedig

Über Venedig ist längst alles geschrieben worden, was es zu schreiben gibt. Nur eine Fußnote könnte man vielleicht hinzufügen: Venedig wird bestimmt nicht im Schlamm der Lagune versinken. Angesichts der Klimaprognosen sollte man vielleicht nicht zu viel darauf verwetten, dass es so kommen wird. Obwohl – Überflutung ist ja wieder was anderes als Untergang.
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México

Méxiko, ein atemberaubend vielfältiges Land: vom Millionen-Moloch Mexiko-Stadt bis in die Einsamkeit der Sierra, von den präkolumbianischen Orten bis zur kolonialen Pracht von Puebla, vom Meeresspiegel bis über 5000 Meter, von plus 35 bis minus 15 Grad Celsius. So haben wir das Land in drei äußerst erlebnisreichen und intensiven Reisewochen erlebt.
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Turin

Der Strom teutonischer Italienurlauber fließt generell an Turin vorbei. Das hat sich auch nach der Winterolympiade 2006 nicht geändert. Woran das wohl liegt? Sicher nicht allein an der geographischen Lage. Wahrscheinlich ist Turin einfach zu unitalienisch für den dolce-vita-süchtigen deutschen Touristen. Die maßlos weitläufige Architektur der savoyischen Residenzstadt, die Dominanz der Großindustrie, der morbide Charme einer Metropole, die immer unter Minderwertigkeitskomplexen gegenüber dem glamourösen Nachbarn Mailand gelitten hat – diese Stadt scheint nur etwas für Kopfmenschen zu sein.
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